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Jin Li Street

Puenktlich zum Begin der "Goldenen Woche" (also der Woche, wo 1,3 Milliarden Chinesen Urlaub machen), wollte ich mich auch einmal ganz wie ein Tourist benehmen. Meine Kollegin Siqi hatte angeboten, mir die Jin-Li-Strasse zeigen. Vor mehr als 2200 Jahren war Jin-Li die Hauptstrasse von Chengdu. Heute ist es auf Grund der traditionellen Haeuser und verwinkelten Gassen eine Touristenattraktion.

Da ich auch noch kein Mittagessen hatte haben wir dort verschiedene kleine Snacks ausprobiert. Die Auswahl ist einfach krass und selbst Siqi kannte nichts von dem was wir gegessen haben (dabei wohnt sie schon 7 Jahre hier). Zuerst gab es eine Art kleine Kartoffelknoedel mit verschiedenen Fuellungen (ich bin mir aber sicher da war keine Kartoffel dran *g*), danach haben wir uns 包子 (BaoZi = Teigtaschen) geholt. Deren Fuellung konnte man wohl am ehesten mit deutschem Baerlauch vergleichen. Hat aber viel besser geschmeckt (aetsch Dschens!). Zum Schluss gab es 三大? (das dritte Zeichen hab ich schon wieder vergessen, aber zusammen heisst es "3 grosse Schlaege") und die werden recht witzig hergestellt (linkes Bild). Der Teig (auch wieder aus dieser "Kartoffelknoedelmasse") wird zu Baellen geformt und mit viel Kraft in eine der kleinen Messingschalen geworfen. Dadurch springen sie dann nach hinten wieder raus und landen in der grossen Schuessel (mit Erdnussmehl oder so). Die eingepuderten Baelle werden dann mit Karamell-Sosse serviert. Natuerlich je zu dritt, denn jeder der Baelle erzeugt in den Messingschalen einen lauten Gong.

Wir waren zwar schon im Hellen angekommen, aber die Strasse entfaltet eigentlich erst bei Nacht ihr volles Ambiente, wenn ueberall Hunderte von Laternen angehen.

Neben den vielen normalen Haendlern (fuer Seide, Gemaelde, Tee usw.) gab es auch einige Handwerker/Kuenstler die direkt leckeres Naschwerk zubereiteten. Links wurden Figuren aus Zucker gemalt (man musste vorher an dem Rad unten drehen um festzulegen, welche Figur man bekommt) und auf dem rechten Bild entsteht gerade eine Figur aus Zucker (wie beim Glasblaeser). Ob Letzteres noch zum Essen gedacht war, weiss ich aber nicht. Es waere fast zu schade drum.

Das Highlight des Abends haette eine Besuch der Sichuan-Oper werden sollen, aber es kam leider anders. Die Oper ist nicht das gleiche wie in Deutschland, sondern eher eine Mischung Variete und Maskenball. Sie findet in einem grossen Teehaus statt und es kostet normalerweise keinen Eintritt. Jetzt hatte ich aber zu Beginn schon gesagt, dass 1,3 Millarden Chinesen Urlaub machen. Also schlaegt die Marktwirtschaft mal gnadenlos zu und es kommt zu einem astronomischen Eintrittspreis von 180 Yuan (18 Euro) fuer das Teehaus! Da waren selbst die Chinesen sauer (jetzt weiss ich immerhin, wie sich wuetende Chinesen anhoeren).

Zu guterletzt noch die Entdeckung des Tages, auch das gibts hier:

Nicht, dass ich das grosse M nicht auch schon entdeckt haette, aber bei weitem nicht so schoen verpackt, wie dieser "Kaffee-Laden".

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