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Back to the States


Sooo, seit gestern bin ich wieder auf Reisen. Der Anflug hat prima geklappt. Keine ausgefallenen Fluege, keine Verspaetungen, keine verlorenen Koffer :-)



Die letzten Minuten im Anflug auf Denver waren auch ein ganz interessanter Anblick: runde gruene Felder und ringsrum alles ein wenig braun in braun. Das Wetter ist noch nicht allzugut, aber wir haben ja noch ein paar Wochen, in denen es besser werden kann. Heute geht es noch weiter zum Rocky-Mountain-Nationalpark ... ganz schoen hoch wird das. Hoffentlich wird uns (oder dem Auto) die Luft nicht zu duenn.



Das soll es erstmal gewesen sein. Dann bis zum naechsten Mal ... wenn es wieder Internet gibt.

Falsche Italiener und ein Blick von oben


Da der Regen sich bereits gestern ausgeregnet hatte, stand heute einem Gang durch den Central Park nichts mehr im Wege! Losgedackelt und ziemlich noerdlich in den Park hinein. Auf den verschlungenen Wegen durch den noch grauen Park gabs die Pizzareste vom Vortag als Fruehstueck (die Monsterpizza war einfach nicht zu dritt zu schaffen).



Anschliessend wollten wir uns nach Chinatown aufmachen um dessen "Authentizitaet" zu ueberpruefen. Der Weg dorthin sollte uns durch "Little Italy" fuehren ... aber ehrlich gesagt finde ich eine Pizzaria mit englischer und chinesischer Beschriftung nicht sehr italienisch. Die Chinesen haben also gut expandiert und das italienische Viertel uebernommen. Mareike war ein wenig enttaeuscht, dass sie nach 2 Monaten Chinesischunterricht nur sehr wenig verstehen konnte. Viel besser ging es mir aber auch nicht, einzelne Zeichen okay aber der Rest: BLUBB. Die fiese chinesische Handschrift ist aber oft auch kaum zu entziffern und dummerweise benutzt kaum ein Laden Druckschrift fuer seine Beschilderung. Loli fands bestimmt ziemlich chinesisch, oder Loli?





Mittagessen gab es auch noch beim Chinesen: Baozi (Teigtaschen), bei denen die Suppe herauslief und das Fleisch herausfiel, Sesamhuehnchen in Suess-sauer-Tunke ertraenkt, Auberginen im Fett und ein Kellner der trotz mieser Leistung auf seine 15% Trinkgeld besteht. Nicht so der Knaller. Zusammengefasst ein riesengrosses aber wenig chinesisches Chinatown mit Koechen die zwar ostasiatisch aussehen, dort aber sicher nicht kochen gelernt haben.





Dem geneigten Beobachter duerfte aufgefallen sein, dass fuer einen echten Besuch in einer echten Grossstadt noch eine Attraktion fehlte: von oben draufkucken. Das geht in New York noch vom wieder hoechsten Gebaeude der Stadt, dem Empire State Building. Also nix wie hin und hinten an die Schlange anstellen. Bevor wir die Aussicht vom 86. Stock ueber Manhattan geniessen konnten, hatten wir reichlich 90 Minuten gewartet. Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich noch nie so gut durchorganisiertes "Warten" erlebt habe. Mir kam es vor wie 20-30 Minuten. Die Schlange wurde staendig in Bewegung gehalten, man lief von einem Raum in den naechsten, erst kam eine Rolltreppe, Security Check, Ticket Schalter, Merchandise-Shop, Fotograf, Fahrstuhl, Entertainer und so weiter - es wurde quasi nie langweilig. Die Aussicht von oben war dann auch recht nett, in einer Richtung ein schon etwas entfernter Finanzdistrikt in der anderen der Central Park. Dazwischen viele viele (von hier oben) kleine Haeuser. Ich hatte nicht gedacht, dass es in Manhattan so viele normale Apartmenthaeuser gibt.



Nachdem uns das Empire State wieder ausgespuckt hatte, ging es gemuetlich ins Hostel zurueck - testen ob die Dusche nach der 2. Reparatur endlich das tut, was sie soll. Ausserdem durfte sich der Geldbeutel noch etwas erholen, waehrend es leckere Backwaren, Frischkaese und Suppe dank mobilem Wasserkocher gab. :-)

Ausgeschlafen


Endlich mal etwas laenger in der Koje geblieben und anschliessend nicht weit entfernt lecker gefruehstueckt. Da gibts in Manhattan nun schon 150 Strassen uebereinander und Mareike kennt einen leckeren Diner keine 2 Blocks entfernt: prima.

Nachdem wir uns gestern schon gross ueber die Broadway Musicals informiert hatten, sollte es heute auf Ticketjagd gehen. Anfangen wollten wir an einem Schalter am Times Square der Tickets fuer 50% des Preises verkauft - sehr verlockend aber proppevoll und voll ausverkauft. "Mama Mia" haette es werden sollen, aber alles wech :-(



Unser Indoor-Alternativ-Programm waren Madame Tussaud's Wachsfiguren. Auch sehr lustig und erstaunlich realistisch. Vor allem standen die Figuren nicht irgendwo in der Vitrine sondern mitten im Raum und man konnte drum herum laufen und anfassen ;-)





Nachdem wir uns dort zur letzten Etage vorgearbeitet hatten stand schliesslich die Frage im Raum: Was nun? Der Musical-Plan war ja gestrichen und unsere Idee war statt dessen mal wieder schlicht und einfach ins Kino zu gehen. Etwas was wir alle drei schon laenger nicht mehr gemacht hatten. Doch wie findet man in dem Leuchtreklamemeer eines? Genau man laeuft 3 Blocks zur Information um dort zu hoeren, dass doch direkt gegenueber von Madame Tussaud's ein riesiges Kino ist ... gracias! Also wieder zurueck, Film anhand von Plakaten ausgesucht und dann erstmal dem Hunger nachgegeben. Pizza stand auf dem Speiseplan und nicht nur "1 slice of pizza", noe, wir haben uns gleich nen ganzen Pie bestellt - man goennt sich ja sonst nix (und er kostete auch nur so viel wie 3 Stuecke).





Pappsatt dann wieder die paar Haeuser zum Kino gerollt. Der Film: "Vantage Point - 8 persons, 8 views, 1 truth". Die Szene (Attentat auf den US-Praesidenten) aus der Sicht der einzelnen Personen und mindestens drei mal wieder von vorne begonnen (aehnlich "Lola rennt"). Dabei wurde die Geschichte stehts ein Stueck weiter gesponnen und um Details ergaenzt. Eine echt nette Vorgehensweise und ein guter Film. UND geniale Kinosessel: Platz en mas fuer die Knie und gefederte Rueckenlehnen!

Die gruene Lady


Amerikanische Sehenswuerdigkeiten haben die nette Eigenschaft kostenlose Eintrittkarten zu verteilen. Leider sind diese aber nur in begrenzter Anzahl erhaeltlich. Sind die Tickets weg, kann man sich danach aber nicht etwa einkaufen, sondern kommt gar nicht mehr rein. Um der Freiheitsstatue also wirklich nahe zu kommen (zumindest bis in den Sockel, in die Statue selbst darf man gar nicht mehr) hiess es mal wieder zeitig aufstehen um kurz nach 9 am "Gratis-Ticket-Schalter" zu sein. Nach ein bisschen anstehen, Rucksack durchleuchten und Metalldetektor befanden wir drei uns auch schon mit 497 anderen auf dem Dampfer in Richtung Bedloe's Island.





Vom Festland aus sah die Statue nicht halb so gross aus, wie ich sie von Fotos in Erinnerung hatte. Als wir direkt davor standen, war das Gefuehl aber ziemlich schnell verschwunden. Zusaetzlich steht die gute Liberty selbst auf einem Podest, welches genau so hoch ist wie sie selbst, aber das faellt fast gar nicht auf. Unser erster Punkt des Tages war eine kleine Rundtour um Ellis Island mit Nationalpark-Ranger Sam(!), denn die Insel ist bestimmt der kleinste Nationalpark der USA.



Nagut, also rinn in die Statue. Erstmal den Rucksack ins Schliessfach, weil boese. Kekse und Wasser ebenfalls: boese. Wieder etwas warten, roentgen, Metall detektieren und als Spezialitaet heute mal vom Automaten auf Sprengstoff abschnueffeln lassen. Es folgte ein Rundgang durch ein kleines Museum im Fuss des Podests der Statue. Ein Blick von unten in die Kupferhuelle hinein ist das Maximum was versicherungstechnisch seit dem 9/11 noch drin list, leider.





Weiter ging es nach Ellis Island - der Einwandererinsel aus dem Geschichtsunterricht *g*. Ein schoenes grosses, leeres Gebaeude - der "Registration Room" - ist fuer das Touristenvolk hergerichtet. Ziemlich langweilig. Auf den zweiten Blick outeten sich die angrenzenden Raeume aber als sehr interessantes Museum ueber die Geschichte der Einwanderung von 1892-1924.



Der Hunger trieb uns aber wieder zurueck aufs "Festland" (Manhattan ist ja auch nur eine Insel). Erfreulicherweise fand sich dort auch recht schnell ein grosses M zum Kalorien bunkern. Eine schoene Runde ueber die Wall Street und die Baustelle am Platz des alten World Trade Center folgte und endete mit einem grandiosen Ausblick von der Brooklyn Bridge auf Manhattan.





Ranger Sam hatte uns ausdruecklich empfohlen bis zur Mitte der Bruecke zu laufen:
  1. im Hellen, wenn man weiss wonach man schauen will
  2. im Dunklen, wenn man das Panorama geniessen will


Danach konnten wir uns nur noch nach Hause schleppen und ins Bett plumsen.

New York, New Yooork


Frueh morgens um 0905h am Peter-Pan-Busstop zu stehen, ist leichter gesagt als getan (nein, es ging nicht nach Nimmerland sondern nach New York City). Mit unseren schweren Taschen sind wir auch lieber mit dem Campusbus bis zur PP-Haltestelle gefahren, der nicht weit von Mareikes Haustuer aus abfaehrt. Erfreulicherweise voellig kostenlos und von Studenten gefahren :-) Dank deutschem Sicherheitsdenken hatten wir einen Bus frueher genommen und nun 30 Minuten Puffer bis unser Peter Pan Bus kommen sollte. So standen wir etwas frierend unter strahlend blauem Himmel - einfach super, hatte ich jemals erwaehnt, dass Chengdu keinen(!) blauen Himmel hatte. Captain Hook (der Busfahrer) hatte es dann auch ziemlich eilig, "befahl" sofortiges Einsteigen und warf alle Taschen selbst in die Ladeluken unten im Bus rein.

Der Rest lief echt prima und keine 4h spaeter rollten wir auch schon ueber eine schicke Bruecke nach Manhattan hinein. Am Port Authority Bus Terminal (dramatischer Name - aber nix dahinter :-) haben wir dann auch nach wenigen Minuten Loli gefunden, die mit uns die naechste Woche durch die Strassen ziehen wird. Also auf in die Metro und unser reserviertes "Malibu Hostel" suchen.





An der Adresse befand sich dann ein "Hotel Marakesh" welches vom Aussehen her eher an ... sagen wir ... ein Gebaeude in der Brunnengasse (eine Strasse in Karlsruhe mit gewissen Etablissements) erinnerte. Tuersteher, kleiner Eingang, schmale lange Treppe, dunkles Ambiente. Der Emfang war aber nett und wir bekamen sofort unser reserviertes Zimmerchen. Nur finden mussten wir es in dem Gewirr erst einmal. Zuerst durch die "No Entry"-Tuer dann durch eine sich ueber mehrere Etagen erstreckende Baustelle. Zimmer dann am Ende des Ganges - typisch indisches Hotel halt ;-)

Im Zimmer gab es gefuehlte 30 Grad (Celcius! das muss man hier ja immer dazu sagen) mit einer Heizung die sich nicht abstellen lies. Kommentar vom Hotelpersonal: Entweder Fenster auf oder Klimaanlage an - "Welcome to America".



Dann aber endlich raus in die grosse Stadt. Den Broadway entlang mit Abstechern in komische Laeden (Macy's) oder Malls (Manhattan-Mall - da war der halbe Food-Court zu, tststs) und zum Feierabend dann auf den Times Square. Das geheime Highlight war aber der M&Ms-Laden dort. Nicht nur meterhohe Abfuellanlagen nach Farbe sortierter Schokolinsen, sondern auch jede Menge Schnick-Schnack ringsrum. Von T-Shirts ueber Taschen, Tassen, Teller, Figuren, Plueschtiere, Kissen bis zu Puzzles :-) Bei letzterem haben wir dann auch zugeschlagen. Wer wollte nicht schon immer mal 550 Teile "bunt" zusammensetzen.