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Absurd ?


Es gibt Dinge, die muss man nicht verstehen. Wer mich hier haeufig zum Kopf schuetteln bringt, sind die Wachleute (also nicht sie persoenlich, sondern das System dahinter), die immer, ueberall und voellig gelangweilt in der Gegend rumstehen. Gut, dass machen manche ihrer Kollegen in Deutschland sicherlich auch, aber bei denen hatte ich zumindest immer das Gefuehl, dass die etwas zu bewachen haetten und nicht nur als Arbeitsbeschaffungsmassnahme "rumsitzen". Ein Paradebeispiel fuer das absurde System sind die Wachleute an der Uni, die jedem einfahrenden Fahrzeug eine Parkmarke in die Hand druecken, jedem rausfahrenden Fahrzeug eine Parkmarke abnehmen und ansonsten in ihrem Haeuschen oder einem Stuhl am Tor sitzen und frieren. Nagut, einige Bekannte behaupten noch, der Gute an unserem Tor sitzt auch dort, damit niemand "abgeschlossene" Fahrraeder durch das Tor traegt ... muesste ich mal ausprobieren *g*.



Nun hat die Uni derzeit Semesterferien und damit ist auf dem Campus so gut wie nix los. Also beschliesst man einige Tore der Uni nicht mehr aufzumachen, die Besucher koennen ja immer noch durch die Haupttore im Norden und Sueden reinkkommen. Mit dem Fahrrad nicht so schoen fuer mich, aber soweit okay. Und was machen wir mit den Wachleuten? Urlaub? Weiterbildung? Selbsthilfegruppe? Nix da! Die bleiben schoen neben ihrem Tor sitzen, wie sie es die anderen 300 + x Tage im Jahr auch machen. Nur ist das Tor nun halt zu. Und damit sie nicht jedem erklaeren muessen, dass sie das Tor heute nicht aufmachen, wird noch ein huebsches Schild davor gestellt.

Nun ist der gemeine Student oder Unimitarbeiter aber nicht gewillt 20 Minuten Umweg in Kauf zu nehmen und weil der Zaun nicht so hoch ist, wird man also ein wenig sportlich aktiv :-) Derweil sitzt/steht der gute Wachmann daneben und freut sich, dass er mit niemandem diskutieren muss.





Also wird jetzt zwei Mal taeglich geklettert, denn die Mensen auf dem Campus haben ja auch zu. Vor unserem Tor sieht es aber auch nicht viel besser aus. Wegen des bevorstehenden Spring Festivals ist kaum noch ein Restaurant offen und bei denen die noch offen sind, glaube ich, ist nicht das Geld da nach Hause zu fahren oder sie haben einfach keine Tickets mehr bekommen. Die ganze Ticketgeschichte ist sowieso mehr als krass. Seit Wochen sind die meisten Zuege bis auf den letzten Platz ausverkauft (ich selbst musste ja vor 2 Wochen auch teuer von Peking nach Chengdu fliegen) und fast keiner (nur 2) meiner Kollegen haben schon ein Ticket fuer ihre Rueckkehr nach den Festtagen. Die anderen koennen noch nicht mal genau sagen, wann sie ueberhaupt wieder in Chengdu sein werden. Von den letzten Jahren hoert man aber, dass sich das schon mal 2 Wochen hinziehen kann, bis jeder wieder an seinem Arbeitsort ist. "Chinesischer Wanderarbeiter" hab ich frueher immer mit Baustelle verbunden, aber mittlerweile kommt es mir hier so vor, als ob jeder mindestens 500 km von zu Hause weg arbeitet.





Auf dem rechten Bild seht ihr uns uebrigens bei angenehmen 4 bis 5 Grad Aussentemperatur beim Mittagessen an der frischen Luft sitzen. Ja, es wird langsam wieder waermer in Chengdu. :-)

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